Die Stadt Esslingen richtet bis 2027 jährlich mindestens 6 km vorfahrtsberechtigte Fahrradstraßen ein oder baut/verbreitert bestehende baulich getrennte Radwege (eigenständige Rad-/Wirtschaftswege oder Radwege  an innerörtlichen Straßen) auf eine nutzbare Mindestbreite von 2,5 m je Fahrtrichtung bzw. 4 m bei Zweirichtungsradwegen. Das Halten und Parken von Kraftfahrzeugen auf diesen Radwegen ist baulich zu erschweren. An Kreuzungen und Einmündungen wird baulich sichergestellt, dass der Radverkehr mindestens die gleiche Priorität erhält wie parallel fließender Kfz-Verkehr. Die Einrichtung von Radwegen erhält eine höhere Priorität als der ruhende Verkehr.

»Hier bin ich richtig!« So ein Willkommensgefühl muss sich einstellen, damit Menschen mehr zu Fuss gehen oder Rad fahren. In den letzten Jahren ist die Diskussion zum Erliegen gekommen, es könnten doch einfach alle Fahren und Gehen wo sie wollten. Gerade bei stärkerem Verkehr, so hat man erforscht, haben die schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen kein sicheres Gefühl dabei und machen lieber Umwege, um ihre Ruhe zu haben. Wenn wir also mehr nachhaltige Mobilität als jeweils beste Verbindung haben wollen, brauchen wir breite Wege, die baulich getrennt sind. Da darf nicht ein Auto gerade noch vor mir zum Stehen kommen, blöderweise ein Lieferwagen drauf stehen oder mich jemand leider übersehen können, hallo Krankenhaus! Einfach nein! Die Infrastruktur muss sicher, fehlertolerant und ein Genuss sein: Her mit den Boulevards, Gässchen, geheimen Schleichwegen, elegante Radwegführungen, Direktverbindungen für den Pendlerverkehr, den Da-muss-ich-aber-schnaufen-Steigungen und den Jetzt-bremsen-Stellen – das ist es, was wir wollen!