Die Stadt Esslingen setzt bis 2027 ein durchgängiges, asphaltiertes Radvorrangnetz mit einer Gesamtlänge von mindestens 32 km um. Bauliche Maßnahmen gewährleisten den zügigen Verkehrsfluss auf diesem Radvorrangnetz und weitestgehenden Vorrang gegenüber dem Kfz-Verkehr, z. B. durch Aufpflasterung oder farbliche Kennzeichnung (Zeitverlust durch Anhalten und Warten maximal 30 Sekunden je km). Die Radverbindungen sind sicher gestaltet, sodass sie Menschen aller Altersgruppen zum Radfahren einladen. Fußverkehr erhält davon separate Wege. Es gelten die Breiten von Ziel 4; bei 15 % der Gesamtlänge kann die Mindestbreite auf 1,85 m je Fahrtrichtung reduziert werden.
Durchgängig heißt ohne Anfang und ohne “Radweg Ende”. Damit Eltern ihre Kinder mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule radeln lassen, brauchen sie gerade an den brenzligen Stellen gute Lösungen. Zusammen mit den vorherigen Zielen für sichere Kreuzungen und Ausbau von Fußgängerzonen und Radwegen ermöglicht ein durchgängiges Radnetz in Ziel 5 den Menschen Fuß- und Radmobilität im Alltag.
Anbindung von Schulen und Einkaufszentren an das Radnetz sowie die Vernetzung mit den Bahnhöfen erlauben komfortable Verzahnung. Indem Rad- und Fußverkehr an Kreuzungen bevorzugt wird, erübrigt sich der Zeitvorteil fürs Auto. Endlich sind dann alle Verkehrsarten tatsächlich gleichberechtigt.
Radrouten mit gutem Ausbaustandard heißt gleichzeitig mehr Platz für Fußgängerzonen. Denn die Fahrradstraße endet nicht mehr am vierspurigen Altstadtring oder drängt Radelnde auf die Gehwege. Damit Zu-Fuß-Gehen Spaß macht, wollen wir eine konsequente Trennung von den Hauptradrouten.
Gerade in der Stadt ist der Platz begrenzt. Die ruhigen und platzsparenden Verkehrsarten “Fuss+Rad” sind daher für alle gut: Kinder kommen selbstständig zu Freund*innen, beim Stadtbummel sind Passant*innen ungestört und Anwohner*innen werden vom Lärm entlastet. Und weniger Flächenverbrauch heißt: Auch wer manchmal aufs Auto angewiesen ist, kommt besser durch.